Ranthambore Nationalpark

Im Tigergehege

Dossier

March 1, 2016

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Indien fur sie

März 2016



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Ranthambore Nationalpark

Bei brütenden 45 Grad Celsius im Sommer in Rajasthan hat man die besten Chancen die Tiger zu sehen, da die durstigen Bestien auf der Suche nach Wasser aus ihren Verstecken im Ranthambore Nationalpark hervorkommen.

Wasserlöcher sind merkwürdige Orte; noch merkwürdiger sind sie, wenn sie mitten in dem ausgedörrten Grasland Rajasthans vorkommen, flankiert von noch felsigeren und trockeneren Aravalli Bergen. Das Bedürfnis seinen Durst zu stillen treibt in diesen Zeiten selbst die zurückgezogendsten aller Kreaturen in das freie Sichtfeld… Achtung! Sie haben soeben einen der wenigen noch lebenden Tiger dieses Landes erblickt,” schrieb Maria Hameed, eine aus Meerut (Uttar Pradesh) stammende Autorin Reiseautorin, über den Ranthambore Nationalpark in Rajasthan.

“Wir entdeckten das berühmteste und älteste Tigerweibchen der Welt, Machli. In einem entlegenen Gebiet saß sie nur eine Armlänge von uns entfernt,” sagt Priyankar Bhargava, ein in Delhi stationierter Grafikdesigner, der sich die Winter ausgesucht hat, um Angesicht zu Angesicht mit den Tigern zu sein. Der Ranthambore Nationalpark liegt etwa elf Kilometer von der kleinen Stadt Sawai Madhopur im Südosten Rajasthans entfernt.

Der Park erstreckt sich über ein Gebiet von über 392 Quadratkilometern und ist einer der größten Nationalparks in Nordindien. Mit 62 Tigern ist Ranthambore einer der besten Orte in Indien, um Tiger zu sehen. Und solche Erfolgsgeschichten lassen Gutes verhoffen.

Als wir in unserem Resort ankamen, genau hinter der ersten der neun Zonen der Waldsafari, war unsere Aufregung groß. Die Geschichten, die von den Angestellten erzählt wurden und die sie mit Fotos belegten – Tigerweibchen mit ihren Jungen – ließen die Spannung noch weiter steigen. Während der Volkstanz und die Musik der Rajasthanis, organisiert vom Resort, uns den vorherigen Abend gut unterhalten hatten, waren wir dieses Mal mit unseren Gedanken bei der Safari. Doch mit der königlichen Rajput Architektur des Resorts und Elementen wie den Chhatri (kuppelförmige Pavillions) und den Jaali (gitterartige Wandschirme) im Hintergrund, haben wir uns dann doch in die Extravaganz eintauchen lassen.

Das Abenteuer beginnt

Für die Safari am Morgen, die gewöhnlich für 6:30 Uhr angesetzt ist, sind wir um 5 Uhr aufgestanden. Im Vorgarten des Resorts standen unsere Fahrzeuge, umringt von den Gästen, die mit auf Safari gehen wollten, unter ihnen war eine große Anzahl an Aus- ländern. Während Gypsy (ein Geländewagen) sechs Personen zu einem Gesamtpreis von INR 7000 (EUR 100) transportiert, können in Canter (ein kleiner Bus) 20 Personen zu einem Preis von INR 1500 (EUR 20) pro Per- son, Platz finden. „Canter wird Gypsy vorg- ezogen, da man mit ihm die Zone gemeinsam auswählen kann, während bei Gypsy die Zone im Voraus festgelegt ist. Gypsy fährt zwar schneller, dafür hat man in Canter die Zeit, seine Umgebung durch die langsame Fortbe- wegung genau zu beobachten,” sagt Prem, ein einheimischer Safariguide. Eine Vielzahl an Re- isebüros hat sich in Ranthambore angesam- melt, mit einer großen Auswahl an Angeboten für Safaris, doch keines von ihnen würde eine Garantie für die Sichtung eines Tigers geben. “Wir geben unser Bestes, doch der Rest ist einfach Glückssache,” sagt Prem. Ein Guide begleitet jedes Fahrzeug und erzählt dabei über die verschiedenen Tigerarten und wie man sie unterscheiden kann. Er erklärt sogar, wie man die Laute der verschiedenen Tiere erkennen kann, insbesondere die, die einen vor einem herannahenden Raubtier warnen.

Bekannt dafür, zur Zeit vor der Unabhän- gigkeit Indiens, das Jagdgelände der Maha- ratschas von Jaipur, der 130 km entfernten Hauptstadt des Staates, zieht in Rantahmbore viele Tierliebhaber und Fotografen an. In einer guten Saison, wie dem Sommer, wenn die Sichtungen ihr Höchstmaß erreichen, da die Raubtiere vermehrt in Richtung Wasser unterwegs sind, machen sich täglich fast 100 Fahrzeuge auf den Weg zur Safari.

Der Star des Parks ist die 20-jährige Tigerdame Machli, die viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, da sie das älteste und am öftesten fotografierte Tigerweibchen der Welt ist.

Als wir uns unserer gewählten Zone 2 näherten, hofften wir darauf, Machli zu entdecken. “Das fischförmige Mal unter ihren Augen gab ihr ihren Namen (Fisch auf Hindu),” informiert uns der Guide. Wie wir uns durch den Park vorarbeiteten, entdeckten wir verschiedene Antilopen, wie Sambhar, Cheetal und Hirsche. Doch die Zeit verstrich und wir wurden immer ungeduldiger, während wir darauf warteten, einen Blick auf die gestreifte Katze zu erhaschen. Leute in einer Gypsy fuhren an uns vorbei und riefen voller Aufregung und symbolisierten uns, dass sie ein Tigerweibchen mit seinen Jungen im Schlepptau gesehen hatten.

Der Fahrer wendete schwungvoll das Fahrzeug in die angegebene Richtung und die Aufregung war wieder spürbar. Wir kamen der Gegend immer näher und unsere Herzen schlugen schneller. Wir drehten uns herum und tasteten mit unseren Blicken jeden Winkel des Dschungels in unserer Umgebung ab, doch wir wurden enttäuscht.

 

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1. Das Ranthambore Fort im Nationalpark bringt Sie in der Geschichte zurück; 2. Rufous Treppie freundet sich mit Touristen an; 3. Einen Tiger zu sichten bedeutet alles für einen Wildtierfan; 4. “Jungle Babbler”-Vögel genießen ihre Abendmahlzeit; 5. Sultan Bagh, ein luxuriöses Zeltresort in Ranthambore bietet einen tollen Aufenthalt; 6. Chitals bieten ein perfektes Fotomotiv

Beinahe die Hälfte der insgesamt drei für die Safari angedachten Stunden waren vergangen und wir waren bereits zweimal zu spät gekommen. Die Fahrt durch das bewachsene Gelände und die Sichtung der Antilopen und Zugvögel war zwar aufregend gewesen, doch uns war kein Tiger über den Weg gelaufen. Der kleine Bus hielt für eine Weile an einem See, damit die Gäste die Gegend bewundern und genießen konnten. Es bot sich ein beeindruckender Blick über den Park, umgeben von der Aravalli Gebirgskette im westlichen Indien, mit den Ruinen einer Bergfestung aus dem 10. Jahrhundert. Die Festung, die eine der sechs Bergfestungen Rajasthans ist und 2013 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, wurde im 12. Jahrhundert von den Chauhan Königen eingenommen.

Auf dem Weg zurück zum Canter bewegten wir uns über Pfade und Wanderwege, in der Hoffnung an der Quelle doch noch einen Tiger zu sehen. Des Öfteren wandte der Fahrer das Auto in die Richtung der schreienden Leute, doch wir wurden jedes Mal erneut enttäuscht. Die drei Stunden waren um, als wir ohne Sichtung einer der 62 Raubtiere, die in dem Gebiet leben, wieder am Resort eintrafen. Die enttäuschten Gäste flüsterten sich zu: “Wir haben sie um nur eine Minute verpasst.” Dabei beriefen sie sich auf verschiedene Situationen. Wir trösteten uns, indem wir sagten, dass wir beim nächsten Mal mit Sicherheit mehr Glück haben würden.


 

Anfahrt

Luft: Der nächste Flughafen ist der Sanganer Airport in Jaipur, etwa 180 km von Ranthambore entfernt. Regelmäßige Flüge verbinden Jaipur mit den großen Städten. Dazu gehören Delhi, Mumbai, Chennai und Bangalore. Man kann vom Flughafen aus mit dem Taxi oder Bus nach Ranthambore gelangen.

Zug: Der nächste Bahnhof, der den Ranthambore Nationalpark mit anderen wichtigen Städten verbindet, ist die Sawai Madhopur Railway Station, etwa 10 km vom Park entfernt. Von dort können Touristen die lokalen Busse oder Taxen nutzen, um den Ranthambore Park zu erreichen.

Straße: Ranthambore ist durch öffentliche Busse sowie private Busse und Taxen gut mit allen großen Städten der Umgebung verbunden.

Unterkunft

Ranthambhore bietet den Reisenden eine große Bandbreite an Waldresorts mit günstigen Unterkünften in Sawai Madhopur, ungefähr 17 Kilometer entfernt. Mittelklasse bis Luxushotels wie das Sultan Bagh Resort und das Hotel Oberoi Vanyavilas sind ein paar der höherklassigen Alternativen. Nahezu alle Hotels und Resorts bieten Safari-Buchungsmöglichkeiten.

Safari-Zeiten

6:30 Uhr bis 10:30 Uhr
14:30 Uhr bis 17:30 Uhr

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