Vinod Zutshi

Sprecher des Tourismusministeriums Indische Regierung

Interview

March 1, 2016

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Indien fur sie

März 2016



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Den indischen Tourismus auf ein neues Level bringen

Vinod Zutshi, Sprecher des Tourismusministeriums Indische Regierung

Vinod Zutshi, Sprecher des Tourismusministeriums Indische Regierung

Mit steigenden Touristenankünften in Indien fährt das Tourismusministerium neue Strategien auf, um sich auf die Nischen, wie die Küste, Wildnis, Golf und Filme zu fokussieren. Außerdem wird Yoga als der USP des indischen Tourismus angepriesen. Auch Upgrades bezüglich e-Visa und Sicherheit werden in Betracht gezogen, um Touristen anzulocken.

Wie hat sich das Wachstum des internationalen und inländischen Tourismus in Indien entwickelt?

In Bezug auf die Ankünfte ausländischer Touristen, sind wir um etwa 7 Prozent in den letzten vier Jahren gewachsen. Im Vergleich dazu liegt die weltweite Wachstumsrate bei nur 4 – 4,5 Prozent. Das Beste im Jahr 2014 war, dass wir einen Anstieg von fast 10 Prozent bei den Ankünften verzeichnen konnten. Auch 2016 hat einen guten Start hingelegt und wir haben bereits im ersten Monat im Vergleich zum gleichen Monat im Vorjahr, einen Anstieg um 7 Prozent verzeichnet. Also ist das Level bereits gestiegen. Die Regierung und das Ministerium streben einen Anstieg an internationalen Touristenankünften von nicht weniger als 10 Prozent in den nächsten drei Jahren an.

Der Anblick des inländischen Tourismus ist erstaunlich. Was die inländischen Touristen angeht, so sind 2015 Menschenmassen von 1,45 Milliarden Indern umhergereist. Und das Beste daran ist, dass dieser Anstieg teilweise bei über 13 Prozent lag. Wir streben 15 Prozent und vielleicht auch mehr, zumindest was die inländischen Touristenbesuche angeht.

Da wir auch gerade dabei sind, ein neues Tourismusgesetze zu erlassen, was uns eine Generation weiterbringen wird. Es basiert auf den derzeitigen Anforderungen und wir werden es allen möglichen Situationen anpassen. Wir werden eine nationale Tourismusbehörde und ein nationales Tourismusgremium haben. Einerseits haben wir dann ein Gremium, welches eine beratende Funktion hat und sich sowohl mit dem privaten Sektor als auch mit der Reise- und Gastronomieindustrie befasst, andererseits sorgt die nationale Tourismusbehörde für schnellere Entscheidungen.

Worauf wird 2016 im indischen Tourismus am meisten Wert gelegt?

In den letztem sechs Monate, haben wir Projekte genehmigt die quasi Rundtouren sind. Wir haben verschiedene Themenbereiche festgelegt, die wir anpreisen wollen, zum Beispiel Küstentouren, die den Küsten-, Boots- und Strandtourismus antreiben sollen. Wir haben auch für Wildtiere eine solche Tour festgelegt. Jeder, der daran interessiert ist, Wildtiere zu sehen, wird auf diese Tour gehen und kann dann alle möglichen Orte sehen. Es basiert also nicht nur auf einer einzigen Destination.

Fast USD 250 Mio. wurden in letzten sechs Monaten sanktioniert. Ich bin mir sicher, dass das nächste Jahrzehnt uns zeigen wird, dass Ausländer hierher drängen. Wir hatten im November 2015 eine Konferenz mit der Filmwelt, als wir das internationale Filmfestival in Goa hatten und sie sagten: “Wenn ihr ein Ein-Fenster-System entwickelt, welches die Abläufe erleichtert und sie filmweltfreundlicher machen, dann müssen wir nirgendwo anders hingehen.” Somit ist dies auch eine Nische, die wir angehen wollen. Wir haben außerdem die besten Golfplätze, die unangefochten sind und wir hatten bereits einige Wettkämpfe, die dort stattfanden.

 

Yoga am Kovalam Strand in Kerala

Yoga am Kovalam Strand in Kerala

Medizinischer Tourismus ist ein weiterer Bereich, der sich schnell entwickelt. Die medizinischen Behandlungen in Indien sind im Vergleich zu ähnlichen Behandlungen in einem anderen Teil der Welt, sehr günstig. Wir haben einige der besten Krankenhäuser und noch viel wichtiger: Wir haben die besten Mediziner und Ärzte. Wenn jemand eine Krankheit feststellt und Sie wollen sie so schnell wie möglich behandeln, dann liegt die Wartezeit in Indien bei einem wirklichen Minimum. Leute aus dem mittleren Osten, Europa und vielen anderen Ländern, kommen für medizinische Behandlungen nach Indien und uns geht es damit sehr gut. Wir werden die Spitzenreiter sein und die Wachstumsrate ist wirklich sehr hoch.

Zwei Jahre nach der Einführung des e-Tourist Visa, was ist Ihr Feedback und welche neuen Reformen sind geplant?

Das e-Visa Regime, welches von der neuen Regierung im Jahr 2014 eingeführt wurde, hat das Blatt komplett gewendet. Wir sind von ein paar Dutzend Ländern auf 113 Länder gestiegen. Das ist ein großer Sprung und wir werden diese Zahl in der nahen Zukunft auf 150 erhöhen. 2014 haben etwa 39.000 Touristen das elektronische Touristenvisum genutzt, wohingegen im Jahr 2015 fast 450.000 Anträge eingingen. Und wenn wir die Januarzahlen bedenken, dann werden wir dieses Jahr wohl fast an die Millionengrenze gelanden. Derzeit ist das Visum für einen Zeitraum von 30 Tagen gültig und wie versuchen, den Zeitraum zu verlängern. Der Bewerbungszeitraum beträgt ebenfalls 30 Tage, sodass Leute, die weit vorausplanen, ebenfalls das e-Visum benutzen können. Außerdem versuchen wir das e-Medical Visa einzurichten.

Welche Maßnahmen wurden in Richtung Touristensicherheit ergriffen?

Wir haben eine multi-linguale Informationshotline eingerichtet, die 24/7 erreichbar ist. Es gibt keine Sprache, die nicht abgedeckt wird, Hindu und Englisch eingeschlossen. Wir haben außerdem chinesisch, russisch, italienisch, französisch, deutsch und alle möglichen anderen Sprachen. Man wählt einfach 1363 und man erreicht zu jeder Tageszeit jemanden, der sich um einen kümmert. Manchmal kommen sicherheitsbedingte Anliegen auf und dies ist eine Nummer, die rund um die Uhr für jedermann in Not zu erreichen ist. Das hat ein erhöhtes Sicherheitsgefühl unter den Touristen verbreitet.

Sie organisieren ein Investorentreffen, um weitere ausländische Investitionen in diesem Sektor anzuregen. Können Sie uns mehr dazu sagen?

Wir brauchen Investitionen in den Abenteuertourismus und Golf. Wir haben außerdem viele Kilometer Küste und auch dort benötigen wir Investitionen, ebenso wie in Bereichen, die Geld in öffentliche Infrastruktur stecken. Micro Small and Medium Enterprises (MSME) sind auch sehr wichtig für uns, und wir blicken nicht nur auf Großinvestitionen. Tourismus ist außerdem ein Arbeitsbeschaffer. Wir suchen nicht nur nach 5-Sterne Hotels, sondern auch nach Budgethotels. Außerdem benötigen wir Einrichtungen entlang der Straßen, denn Indien ist ein großes Land und die Menschen reisen hauptsächlich über die Straßen. Wir brauchen Raststätten und Resorts. Wo wir gerade beim Gastronomiesektor sind, es hat in der Vergangenheit eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage bestanden. Von der Federation of Hotel and Restaurant Associations of India (FHRAI) wurde geschätzt, dass wir noch immer eine Lücke von 190.000 fehlenden Hotelzimmern in Indien haben, also müssen wir diese Lücke irgendwie überbrücken. Wir haben also Herbergs- Arrangements und wir werden dies noch weiter entwickeln. Doch noch viel wichtiger ist es, dass wir hierfür Investoren finden.

Wie wird der verantwortungsbewusste und nachhaltige Tourismus gefördert?

Mit mehr und mehr Öko- Tourismusbereichen, entwickelt sich automatisch das Thema des verantwortungsbewussten und nachhaltigen Tourismus. Wir sind sehr bewusst, dass wir ein verantwortungsvoller Tourismusstaat sind. Wir bemühen uns redlich, wir entwickeln spezielle Medienkampagnen, die den privaten Sektor ansprechen und jeder wird sich bewusst, dass, wenn Tourismus nachhaltig sein soll, dann müssen wir verantwortungsbewusst sein. Dieses Gefühl des Verantwortungsbewusstseins wird von der Kampagne des Premierministers noch verstärkt. Swacch-Abhiyan (Sauberes Indien), und wir sind alle Teil dieser Kampagne. Somit helfen uns die Scwacchta Abhuyan und Clean Ganga Kampagnen dabei, verantwortungsbewusster zu sein und Tourismus in unserem Land nachhaltig zu machen.

Yoga ist das Hauptthema des Indientourismus in Europa, wie werben Sie dafür?

In den letzten Jahrzehnten, sind die Menschen immer gesundheitsbewusster und spiritueller geworden. Die Leute verschaffen sich durch Spiritualität und Gesundheit inneren Frieden. Hier kommt die Wichtigkeit des Yogas ins Spiel. Wir haben festgestellt, dass Yoga einer der USPs des indischen Tourismus’ ist, da wir Yoga professioneller anbieten können, als jedes andere Land. Der international Yoga-Tag, der letztes Jahr eingeführt wurde, ist ein großer Renner. Jedes Land feiert diesen Tag, da den Menschen bewusst geworden ist, dass dies sehr wichtig für ihre Gesundheit ist. Aus diesem Grund, werben wir dafür auf den Tourismusmessen WTM in London, Fitur in Spanien und ITB in Berlin.

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